Schuldnerberatung bei Wohneigentum

Immobilienbesitz und Privatinsolvenz – Sicherlich fragst auch Du Dich, wie diese beiden Themen überhaupt zusammenpassen.

Denn für gewöhnlich ist eine Wohnimmobilie Teil der Insolvenzmasse, sofern jemand bereits in die Privatinsolvenz gerutscht ist. In einem solchen Fall ist der Verkauf, beziehungsweise die Versteigerung des Hauses oder der Eigentumswohnung meist unausweichlich.

Wenn auch Du Dir Gedanken darum machst, ob Du Deinen Wohnraum aufgrund Deiner Schulden verlierst, helfe ich Dir nachfolgend gerne weiter.

Denn Du hast durchaus ein paar Möglichkeiten, um Dein Haus zu behalten, obwohl Du in einem Insolvenzverfahren steckst.

Du musst die Möglichkeiten nur kennen!

Neben den besagten Chancen teile ich Dir außerdem mit, wann es überhaupt Zeit ist, einen Schuldnerberater zur Rate zu ziehen und wie Du einer Privatinsolvenz vielleicht sogar aus dem Weg gehen kannst, um Dein Haus oder Deine Eigentumswohnung am Ende doch noch zu behalten.

Im Verlauf des Artikels wirst Du rasch bemerken, dass Deine Chancen besser sind, als Du vorher vielleicht geglaubt hast und Du den einen oder anderen "Aha-Moment" erlebst. 

Denn sich aus der Situation heraus zu winden und sie möglichst gut zu überstehen ist durchaus möglich.

Du wirst sehen, dass Du viele dieser Möglichkeiten zuvor gar nicht beachtet hast! Dabei sind sie so einfach umzusetzen.

Du wirst überrascht sein.

Als ich mich mit den Themen Eigenheim und Privatinsolvenz einmal beschäftigt habe und mich nach nützlichen Informationen im Internet umgesehen habe,  tauchten auch immerwährend neue Fragen auf, die mich mit der Zeit völlig überforderten.

Ich habe mich zum Beispiel gefragt, wenn ich in einer solchen Stecken würde...

- ob ich diese Verantwortung überhaupt übernehmen kann

- wie ich all das schaffen soll

was alles an Papierkram auf mich zukommen wird

ob ich irgendwelche Details übersehe, die mir am Ende das Genick brechen

ob professionelle Hilfe bei den Berechnungen empfehlenswert wäre

Alleine die Fragen und Formulare der Bank haben mich völlig überfordert und ich musste mich mit einem eigens erstellten Finanzierungsplan, meinen Ein- und Ausgaben und anderen Dingen beschäftigen, da diese alle Teil des daraus resultierenden Papierkrams waren.

Aber fangen wir erst einmal mit den Grundlagen zum Thema an.

Solltest Du noch nicht in einer Privatinsolvenz stecken, frage Dich zunächst einmal, wie Du Deinen Schuldenberg vielleicht doch noch ohne Hilfe dezimieren kannst. Möglichkeiten hast Du genügend, angefangen bei Deinem regulären Alltag. Denn hier häufen sich in vielen Fällen Kosten an, die nicht einmal notwendig sind.

Wie kannst Du monatlich Geld sparen im Alltag?

Im Prinzip ist es gleich, ob Du alleine wohnst oder eine Familie hast.

Einen regulären Überblick erlangst Du mittels des sogenannten Haushaltsbuchs. Dieses wird in mehrere Kategorien unterteilt.

Auf diesem Weg entsteht eine Aufstellung, anhand der Du genau feststellen kannst, welche Kosten im Monat auf Dich zukommen und unbedingt bezahlt werden müssen und welche Elemente möglicherweise vernachlässigt werden können.

Das Haushaltsbuch wird für gewöhnlich in die folgenden drei Kategorien unterteilt:

- regelmäßige Einnahmen: Mit diesen Einnahmen kannst Du jeden Monat rechnen.

- monatliche Fixkosten: Diese Ausgaben umfassen sämtliche Kosten, mit denen Du im Monat grundsätzlich rechnen musst.

- variable Ausgaben: In diesem Bereich werden ausschließlich Dinge aufgeführt, deren Kostenhöhe Du nicht immer abschätzen kannst, weil sie variieren.

Im Detail sieht das dann ungefähr wie folgt aus:

Einnahmen

Fixkosten

Ausgaben variabel

- Arbeitsgehalt

- Kindergeld

- Elterngeld

- staatliche Zahlungen

- Miete

- Energiekosten

- Telefon/Internet

- Versicherungen

- Müllgebühren

- Rundfunkbeitrag

- Lebensmittel

- Kleidung

- Hygieneprodukte

- Kinderspielzeug

Im Haushaltsbuch führst Du grundsätzlich sämtliche Kosten auf, die sich im Monat anhäufen und findest auf diesem Weg vielleicht sogar relativ rasch heraus, wo Du vielleicht noch den einen oder anderen Cent sparen kannst.

Im besten Fall bleibt am Ende des Monats sogar noch etwas Geld übrig.

Dieses kannst Du dann zur Seite legen, um Deine Schulden Schritt für Schritt abzutragen.

In Deinem Alltag werden sich außerdem gewisse Tipps auszahlen, die ganz einfach durchzuführen sind.

Richtest Du Dich zum Beispiel beim Einkauf nach einem Einkaufszettel?

Kaufst Du stets die günstigere Variante eines Produkts oder greifst Du zu teureren Alternativen?

In vielen Fällen sind es die Kleinigkeiten, die Dir das Sparen ermöglichen und womit Du einer Insolvenz möglicherweise aus dem Weg gehen kannst.

Strom und Energie – Zwei Themen, bei denen Du viel sparen kannst

Der Energieverbrauch einer Familie ist häufig so immens, dass er einen Großteil der Kosten im Monat ausmacht.

Dabei kannst Du gerade in diesem Bereich einiges einsparen, wenn Du Dich nur an ein paar Grundregeln hältst. Mit dazu gehört:

- Heizung: Wenn Du die Raumtemperatur nur um einen Grad verringerst, kannst Du bereits bis zu sechs Prozent Heizkosten pro Jahr sparen. Heize daher nur so viel, wie es gerade nötig ist. Außerdem müssen gewisse Räume wie das Schlafzimmer nicht so warm sein wie zum Beispiel das Wohnzimmer. Frieren solltest Du selbstverständlich trotzdem nicht.

- Schalte Fernseher, Computer und andere elektrische Geräte aus, wenn Du sie nicht benötigst. Im Stand-by Modus wird nämlich nach wie vor Strom verbraucht, der die Kosten in die Höhe treibt.

- Bist Du im Begriff eine neue Waschmaschine, einen Trockner oder andere Haushaltsgeräte zu kaufen, entscheide Dich für ein Model mit einer guten Energieeffizienzklasse.

- Wenn Du eher duschst statt zu baden, kannst Du Wasser einsparen, was sich auf die Dauer ebenso auszahlt. Gleichwohl wird weniger Energie verbraucht.

- In den meisten Fällen genügt es, die Wäsche mit einer Temperatur von 30 Grad Celsius zu waschen. Dies gilt insbesondere für Kleidung, die beispielsweise nur einmal getragen wurde oder verschwitzt ist.

Im Grunde hilft es Dir ungemein, wenn Du Dich in Bezug auf die Wäsche mit den anderen Familienmitgliedern absprichst. So lassen sich beispielsweise unnötige Waschgänge mit wenig Kleidung vermeiden und das Geschirr wird erst dann gespült, wenn der Geschirrspüler voll ist.

Wann sollte man zu einem Schuldenberater gehen?

Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, dass der Weg früher oder später doch zum Schuldnerberater führt.

Allerdings solltest Du die Sache so sehen:

Er kann Dir helfen, alles besser im Griff zu behalten und möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen.

Außerdem ist er in der Lage dazu, die Versteigerung des Eigenheims möglicherweise doch noch abzuwenden.

Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um ihn in Anspruch zu nehmen gekommen?

Grundsätzlich ist dieser Schritt für Dich unausweichlich, wenn Du es finanziell als auch emotional nicht mehr ertragen kannst, Dich mit Deinen Gläubigern zu befassen oder diese Maßnahmen anstellen wollen, um Dich zur Zahlung zu zwingen.

Diese Maßnahmen können sowohl Mahnungen, weitere Zahlungsaufforderungen oder Zwangsvollstreckungen umfassen.

Ebenso verlangen manche Gläubiger die Abgabe einer Vermögensauskunft.

Wenn Dir diese Maßnahmen über den Kopf wachsen und Du nur noch darunter leidest, solltest Du spätestens dann einen Schuldnerberater in Anspruch nehmen.

Mache Dir jedoch stets klar, dass Du in dieser Situation nicht alleine bist!

Der Schuldnerberater ist dazu da, um Dir bei allem zu helfen, was Deine Schulden angeht.

Er wird in Deinem Interesse handeln und Du bist nicht dazu verpflichtet, sämtliche Konsequenzen ohne jegliche Art von Widerstand hinzunehmen!

Werde Dir Deiner Stärke wieder bewusst, dann kannst Du mit der Situation angemessener umgehen und gehst erfolgreicher aus ihr hervor.

Was passiert mit einer Eigentumswohnung bei Privatinsolvenz?

Ob Du ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung besitzt, ist am Ende unerheblich. Im Prinzip gehört beides zur Insolvenzmasse und wird im Falle eines Insolvenzverfahrens vom Insolvenzverwalter versteigert.

Der Erlös soll schließlich dazu dienen, unter den Gläubigern aufgeteilt zu werden und so Deine Schulden zu tilgen.

Um das Eigenheim trotz allem zu behalten, stehen Dir trotzdem folgenden Optionen zur Auswahl:

- Herauslösung des Eigenheims aus der Insolvenzmasse mittels des Insolvenzverwalters.

- Ehegatte kauft als Miteigentümer das Eigenheim ab und es bleibt somit im Besitz der Familie.

- Die auf dem Eigenheim lastenden Schulden übersteigen den möglichen späteren Verkaufserlös, womit sich eine Versteigerung nicht rechtfertigt.

Jeder dieser Schritte gestaltet sich jedoch nicht besonders einfach. So muss Dein Ehegatte erst einmal über das notwendige Geld verfügen, um Dir das Haus abzukaufen und gleichzeitig Deine Schulden zu tilgen.

Gleichwohl ist es nicht immer selbstverständlich, dass ein Insolvenzverwalter den Schritt ermöglicht, das Eigenheim aus der Insolvenzmasse herauszulösen.

Du solltest Dich im Vorfeld also eingehend über das Vorgehen informieren und sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen, um Deine Schulden eventuell doch noch auf anderem Wege zu begleichen.

Wird bei Privatinsolvenz die Wohnung durchsucht?

Sicherlich ist Dir der Gedanke, dass jemand in Deiner Wohnung nach möglichen Wertgegenständen sucht, unangenehm.

Im Falle einer Privatinsolvenz kann es jedoch möglich sein, dass ein Gerichtsvollzieher Dich aufsucht und eine Durchsuchung Deines Eigenheims durchführen möchte.

Ganz wichtig: Legt der Gerichtsvollzieher keinen Durchsuchungsbeschluss vor, hast Du jederzeit das Recht, die Durchsuchung Deiner Wohnung abzulehnen!

Wenn Du Dich jedoch dauerhaft weigerst seiner Bitte nachzukommen, kann er bei einem zuständigen Richter eben jenen Durchsuchungsbeschluss beantragen, der ihm den Zutritt zu Deiner Wohnung ohne Deine Erlaubnis ermöglicht.

Der Sinn und Zweck dieser Aktion besteht darin, eventuelle Wertgegenstände zu beschlagnahmen und mit dem Erlös Deine Schulden zu tilgen. 

Allerdings gibt es gewisse Richtlinien, an die auch er sich halten muss. Möchte er zum Beispiel ein Smartphone pfänden, das Du für die Arbeit benötigst, hat er nicht das Recht dazu, es Dir wegzunehmen.

Genauso verhält es sich auch mit vielen anderen Besitztümern, wobei hier die Grundsätze sehr unterschiedlich sind.

Was genau der Gerichtsvollzieher bei der Durchsuchung der Wohnung pfänden darf und was nicht, erfährst Du idealerweise von Deinem Insolvenzverwalter. Er fungiert in diesem Punkt als Berater und kann Dir dabei helfen, wenn Du nicht weiterweißt.

Quellen:

https://www.schuldnerberatung.de/privatinsolvenz-haus-retten/

https://www.schuldnerberatung.de/privatinsolvenz-eigentumswohnung/

https://anwalt-kg.de/insolvenzrecht/immobilie-in-der-insolvenz-was-passiert-mit-meinem-eigenheim/

https://anwalt-kg.de/insolvenzrecht/der-richtige-zeitpunkt-fuer-eine-schuldnerberatung/

https://schuldnerberatung-schulz.de/was-darf-ein-gerichtsvollzieher/

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